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Landfrauen aus dem Landkreis Gifhorn auf den Spuren von Flucht und Ankommen

19.02.23 Kürzlich trafen sich im Haus am Steinberg in Goslar 31 LandFrauen aus dem Landkreis Gifhorn zum Seminar „Flucht und Ankommen“ und beschritten gedanklich einen Bogen des Fluchtgeschehens und der Fluchterfahrungen von Frauen aus über 300 Jahren deutscher/europäischer Geschichte. Was sie erlangten, waren tiefe und mitunter sehr erschütternde Einblicke in das Erleben der Flüchtlinge.

Teilnehmerinnen des Goslar-Seminars 2023 "Flucht und Ankommen"„Selten war es aktueller als heute, das Thema Flucht, Vertreibung und Ankommen und wir haben es gewählt, weil wir in unserem Landkreis viele Frauen haben, die sich in der Flüchtlingsarbeit engagieren. Und wir haben nach wie vor viele Menschen, die bei uns Schutz suchen. Daher bot es sich an, sich vertieft mit der Geschichte und dem Schicksal der Menschen auseinander zu setzen" so Kreisverbandsvorsitzende Petra Lührs.

Einen Blick zurück in 300 Jahre deutsche Geschichte bot zunächst Dr. Barbara Scheuermann, Historikerin aus Göttingen, die über „Das Zuhause verlassen müssen" referierte, gefolgt von Sonja Grundmann, Isenbüttel, die aus eigener Familiengeschichte über die Folgen des Hitler-Stalin-Paktes 1939 und die daraus resultierende Zwangsumsiedlung aus Lettland ins Warthegau (heute Polen) berichtete.

Geschichten rund um die deutsche Teilung Deutschlands von 1945 bis 1991 boten Sebastian Berbalk und Dorothea Koch vom National Park Harz. Sie erläuterten die Bedeutung des „Grünen Bands" als Erinnerung an die deutsche Teilung und seine Bedeutung als Naturraum heute.

Mit ihren Worten "Wir schaffen das" hat Bundeskanzlerin Angela Merkel 2014 vielen Flüchtlingen aus Syrien und dem nordafrikanischen Raum eine Zuflucht geboten, die auch den Landkreis Gifhorn vor neue Herausforderungen stellte, was Olfa Zaibi, Brome, engagiert in der Flüchtlingshilfe, eindrücklich darstellte.

Und nicht zuletzt die Berichte aus Russland und der Ukraine von Dr. Anke Giesen, Memorial Deutschland sowie Irina Scherbakowa, russische Historikerin im Exil und über Memorial Trägerin des Friedensnobelpreises 2022, führten den Teilnehmerinnen vor Augen, was Machthunger und damit verbundener Krieg für Millionen von Menschen jährlich bedeuten.

Und nicht zuletzt trugen der Austausch und die gute Atmosphäre untereinander zu einem sehr gelungenen Seminar bei und alle freuen sich schon auf ein neues Seminar, dass Petra Lührs für den Februar 2024 ankündigte.